Montag, 22. Februar 2016

Umzug in die neue Familie

In den letzten Wochen sind bei mir ein Paar Probleme aufgetaucht. Kurz: Es konnte keine zweite Gastfamilie für mich gefunden werden, weswegen ich noch einige Zeit bei meiner ersten Gastfamilie bleiben musste, die mich Gott sei Dank noch mal aufgenommen haben. Im Endeffekt hat sich doch noch eine Familie gefunden - nämlich die des Präsidenten meines Sponsorclubs. Seit gut 3 Wochen lebe ich jetzt bei Ihnen und ich fühle mich hier unglaublich wohl. Sie sind richtig nett und ich habe zwei Schwestern, 5 und 13 Jahre und einen Hund. Im Vergleich zur letzten Zeit, habe ich in diesen 3 Wochen mehr erlebt und unternommen, als in den letzten 3 Monaten!
Mir gefällt's hier einfach mega, weil wir jeden Tag mit der Familie zusammen sind, sprich wir essen jeden Tag zusammen zu Abend (ist nicht in jeder russischen Familie üblich), spielen Kartenspiele (Дурак...:D) oder andere, spielen mit dem Hund, kochen und reden viel. Was mich hier sehr freut ist, dass sie sich sehr für meine Heimat interessieren und viel nachfragen über Kultur, Feste, Feiertage und bayerische Spezialitäten. Sie wollen unbedingt mit mir noch was bayerische Kochen :).. Ich habe sie schon jetzt echt lieb gewonnen und will gar nicht mehr weg...♥
Wir besuchen oft unsere Großeltern (der Präsident meines Clubs ist mein Gastopa) und sie haben mir jetzt schon versprochen, dass sie mich mal mit auf ihre Дача (Datscha) nehmen, dann wollen sie mich noch mit nach Finnland nehmen, nach St. Petersburg und vieles mehr. Ich glaub zwar nicht, dass das alles so klappt, aber ich merke trotzdem, dass sie sich wirklich freuen, dass ich bei ihnen wohne. Gleich am Anfang haben sie gemeint: "Schade, dass wir dich nicht schon früher kennengelernt haben..". Ich will  meine erste Gastfamilie nicht schlecht machen, aber bei ihnen hab ich mich sehr gelangweilt und wir haben auch nie irgendwie wirklich zusammen an einem Tisch gesessen und geredet oder einfach mal was unternommen. Zudem hab ich auch noch außerhalb der Stadt gewohnt und musste ewig lang mit dem Bus fahren, um in die Stadt zu kommen bzw. zu Schule. War halt alles sehr langweilig und ich war einfach einsam dort. Und hier kann ich immer mit jemandem reden und wir finden auch immer irgendwelche Gesprächsthemen.
Leider ist diese Familie sozusagen ein Übergangslösung und wir müssen und schon bald wieder trennen, aber ich werde sie trotzdem immer besuchen kommen.
So viel bis jetzt.
Ich hätte auch gerne noch ein Paar Bilder hochgeladen, aber mein Steinzeit-Laptop hängt sich ständig auf und ich hab den Kampf aufgegeben.


1 Kommentar:

  1. Hallo Jenny,
    schön, dass Du nun so tolle Erfahrungen machst. Auch das gehört zum Austausch wie zum Leben überhaupt: Man kann sehr verschiedenartig leben und es ist gut, dass Du jetzt die Chance hast, verschiedene Modelle zu erleben und dann Dein eigenes Dir "stricken" kannst. Wer keinen Austausch macht, hat in der Regel nur das eigene Familienmodell erlebt: Also sieh alles als Bereicherung an. Auch eine weniger gute Erfahrung ist eine Erfahrung. Ich wünsche Dir viel Glück für Deine weiteren Monate. Und versichere, dass wir uns auf Dich freuen!
    LG
    Christiana Scharfenberg

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